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Ist HubSpot ein vollwertiger Ersatz für Google Analytics?
Von: Sandra Simlinger 28.02.2022 17:42:24
Google Analytics ist in aller Munde. Nach dem Entscheid der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB), der besagt, dass die Verwendung von Google Analytics nicht rechtskonform sei, ist die Unsicherheit groß.
- Kann ich Google Analytics DSGVO konform einrichten?
- Ist die Nutzung von Google Analytics überhaupt noch möglich?
- Wie kann ich sicherstellen, dass ich mein Web-Analytics rechtskonform und trotzdem aussagekräftig gestalte?
Eine eindeutige Aussage gibt es aktuell nicht. Nur eines ist Gewiss: Sie sollten sich besser gestern als heute nach Alternativen umsehen.
Als HubSpot Reporting & Analytics Expertin erhalte ich in den letzten Wochen vermehrt die Frage: Ist HubSpot ein vollwertiger Ersatz für Google Analytics?
Die Antwort: Das kommt drauf an. Nämlich darauf, wie Sie Web Analytics nutzen wollen. In diesem Artikel lesen Sie, wie sich speziell HubSpot von Google Analytics unterscheidet und für welche Analysen Sie HubSpot als Ersatz verwenden können und wann Google Analytics die bessere Wahl ist.
HubSpot Analytics vs. Google Analytics
Starten wir aus der Vogelperspektive. Wofür nutzen Sie Google Analytics und wofür HubSpot.
Ein schneller Überblick
Google Analytics ist eine kostenlose Webanalyse Lösung. Ziel ist, dass Google Ihnen Insights zum Surfverhalten Ihrer Websitebesucher:innen liefert. Auf dieser Basis können Sie Ihre Conversion Pfade optimieren, herausfinden, welche Trafficquellen mehr oder weniger Traffic bringen oder auch untersuchen, welcher Content Ihnen zur längeren Verweildauern auf Ihrer Seite verhilft.
HubSpot ist eine umfangreiche all-on-one Plattform. Sie erhalten also nicht nur Webanalytics, sondern - überspitzt gesagt - das ganze Marketing & Sales Programm. Vom CRM bis hin zu Marketing, Sales & Service Automation bleibt kaum ein Wunsch offen. Das ist aber heute nicht unser Thema. ;)
Ab der Marketing Hub Professional bzw. CMS Hub Professional Variante erhalten Sie bei HubSpot ebenfalls umfassende Reporting & Analytics Features, um Ihren Webtraffic zu messen, zu analysieren und zu optimieren.
Auf den ersten Blick scheinen die Möglichkeiten also gleich zu sein. Das ist auch im Prinzip so. Bei genauer Betrachtung finden wir jedoch einige Unterschiede, die wir uns gleich ansehen.
Die wichtigsten Unterschiede im Traffic-Analytics
HubSpot punktet vor allem mit einem: Benutzer:innenfreundlichkeit.
Bei HubSpot finden Sie aufgeräumtes Design, eine übersichtliche Oberfläche und ein Set an sinnvollen KPIs für jeden aufgerufenen Bericht. Das Reporting in HubSpot ist bewusst auf das Wesentliche reduziert.
Sie sehen mehr oder weniger dieselben KPIs wie in Google Analytics: Anzahl Seitenaufrufe, Seiten pro Sitzung, Verweildauer, Bounce-Rate usw.
Google Analytics muss man aber eines lassen: Die Analyse geht um einiges tiefer als bei HubSpot. Sie können in Google Analytics beispielsweise mehrere Ebenen von Filterungen in Berichten kombinieren. Ein Beispiel: In Google Analytics erstellen Sie einen Bericht für die Daten aus Quelle/Medium in Kombination mit dem Gerätetyp.
In HubSpot müssen Sie sich jedoch entscheiden, ob Sie die Quellen ODER die Gerätetypen analysieren möchten. Aus meiner Sicht einer der größten Vorteile von Google Analytics in diesem Vergleich.
Unterschiede bei der Conversion Messung
Traffic ist bekanntlich nur die halbe Miete. In Wahrheit wollen wir als Marketer:innen eines: Websitebesucher:innen so begeistern, dass Sie zu Leads konvertieren. Wie werden also Conversion von den beiden Lösungen gemessen?
Mit HubSpot erhalten Sie bei der Conversion Messung ein Rundum-sorglos-Paket. Der Marketing Hub liefert Ihnen die Möglichkeit Ihre Formulare und Call-to-Actions direkt aus HubSpot heraus zu erstellen und auch auf Ihrer externen Website einzubinden. Voilá, das Conversion Tracking ist eingerichtet. Sie sehen out-of-the-box wie viele Personen einen Call-to-Action gesehen, geklickt oder ein Formular eingesendet haben. Das ganze auf aggregierter Ebene oder auch pro Einzelseite.
Durch die native Lead Ads Integration - erhältlich für LinkedIn, Facebook und Google - werden dazu jegliche Lead Ad Conversions ebenfalls automatisch in HubSpot erfasst.
Google Analytics lässt Sie jeden Klick messen oder auch Conversion Events für Anrufe oder App-Installationen abbilden. Die Möglichkeiten sind hier definitiv umfangreicher als bei HubSpot. Aber, die Einrichtung kostet auch Zeit und braucht vor allem Know-how. Denn Sie müssen alle Conversion Events entsprechend aufsetzen und einrichten und natürlich auch wissen, wie Sie das fehlerfrei anstellen.
Aus meiner Sicht hat HubSpot in punkto Conversion Messung die Nase vorne, wenn Sie klassisches Conversion Tracking betreiben. Sprich, Ihre Conversions über Event-Anmeldungen, Download-Formulare oder andere Formulareinsendungen oder Call-to-Actions stattfinden.
Wenn Sie darüber hinaus weitere, komplexe Conversion Events tracken wollen, dann können Sie das mit HubSpot ab der Marketing Hub Enterprise Lizenz ebenfalls tun oder eben mit Google Analytics. Nur auf dieses Detail beschränkt, ist in diesem Fall Google Analytics bestimmt die günstigere Wahl. ;)
Analyse des Verhaltensflusses vs. der Buyers Journey
Google Analytics erlaubt Ihnen den Verhaltensfluss auf Ihrer Website zu analysieren. Einmal eingerichtet, sehen Sie im Detail, wie Ihre Websitebesucher:innen mit Ihrer Seite interagieren, bevor Sie eine Conversion durchführen.
HubSpot bietet Ihnen diese Analyse-Option nicht auf aggregierter Ebene - die Interaktion vor einer Conversion können Sie "nur" auf Kontakt-Ebene beleuchten (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Der Fokus von HubSpot liegt auf der Nachverfolgung der Buyers Journey. Mit HubSpot analysieren Sie wie sich Ihre Leads durch die unterschiedlichen Lifecycle-Phasen bewegen. Begonnen beim Lead über den Status Marketing Qualified und Sales Qualified Lead bis hin zur Kund:in.
HubSpot Tracking auf Kontakt-Ebene
Ein wesentlicher Vorteil von HubSpot liegt im Tracking auf Kontakt-Ebene. Jeder HubSpot Account verfügt über ein kostenloses CRM. Sobald Sie also einen Lead gewonnen haben, können Sie alle wichtigen Interaktionen nachverfolgen. Egal, ob Interaktionen mit Call-to-Actions, Seitenaufrufe, Marketing E-Mail Klicks oder Formulareinsendungen. Diese Information hilft Ihnen natürlich nicht nur im Reporting, sondern zum Beispiel auch bei Segmentierungen für Marketing E-Mails oder ReMarketing.
Fazit
In den Händen von Expert:innen liefert Ihnen Google Analytics umfassende Information darüber, wie sich Ihre Websitebesucher:innen auf Ihrer Website bewegen. Google bietet Ihnen umfangreichste Konfigurationsoptionen, um auch komplexe Conversions zu tracken und wirklich tiefgehende Einblicke in Ihren Web-Traffic zu erhalten.
HubSpot hingegen setzt weniger auf Tiefe, als auf Breite. Sie erhalten solide Traffic-Analytics Daten, die im Detailgrad jedoch nicht mit Google Analytics mithalten können. Was HubSpot aus meiner Sicht aber unnachahmlich kann, ist Ihnen den 360° Blick auf Ihre Leads und Kund:innen zu liefern. Sie verfolgen Ihre Websitebesucher:innen vom ersten Klick bis zur Kund:in. Das ganze nicht nur auf Web-Daten beschränkt, sondern inklusive Marketing E-Mail, Social Media und Ads Interaktionen. Eine bessere Basis für Marketing Optimierung ist aus meiner Sicht kaum zu finden. Wobei ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich vielleicht auch ein klein wenig befangen sein könnte. ;)
Wenn Sie sich die Analytics Tools von HubSpot genauer ansehen möchten, vereinbaren Sie doch einfach gleich eine unverbindliche Online Demo. Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie Ihr Marketing in HubSpot analysieren und optimieren können.
Geschrieben von Sandra Simlinger
Sandra Simlinger ist Senior Consultant Marketing Automation bei brandREACH. Sie ist verantwortlich für das Marketing Automation Onboarding und individuelle Trainings. Mit ihren 10 Jahren Erfahrung als Controllerin in unterschiedlichsten Branchen ist sie darüber hinaus Expertin für Reporting & Analytics.